Alles nur Schrott?
Die Redensart, zugegeben, nicht sonderlich elegant, bringt doch zum Ausdruck, was die meisten Menschen mit Schrott in Verbindung bringen: nämlich, neben den Ludolfs, nicht viel Gutes. Ganz anders wird das bei der Scholz Recycling GmbH & Co. KG bewertet, bei der größter Wert auf die „Kompetenz im Schrott“ gelegt wird, einem Produkt mit Zukunft. Per Wikipedia-Definition handelt es sich bei Schrott um einen metallischen Wertstoff, der als Sekundärrohstoff dient, welcher bei der Verschrottung metallhaltiger Erzeugnisse entsteht. Der weltweite Verbrauch von Stahlschrott in der Industrie bewegt sich derzeit bei etwa 570 Millionen Jahrestonnen, was einem Anteil an der jährlichen Stahlneuproduktion von fast 40% entspricht. Und dabei hat der Markt durchaus Wachstumspotenzial, wie der langjährige Vorstand und Nachkomme des Firmengründers Berndt-Ulrich Scholz schon früh erkannte.
„Die erste Tonne Stahl wurde aus Erz hergestellt,die letzte Tonne wird eines Tages ganz aus Schrott entstehen.“
Dieser Ausspruch verdeutlicht den unternehmensinternen Glauben an das nachhaltige Prinzip des Recyclings in perfekter und prägnanter Manier. Im Schrottgeschäft ist die Scholz-Recycling nicht zuletzt deswegen einer der ganz großen Spieler. Wer sich mit dem Unternehmen und seinen Produkten befasst, wird schnell beeindruckt sein. Superlative wo man hinschaut, vom riesigen Maschinenpark über die täglich bewegten Materialmengen bis hin zu ständig weiterentwickelten Recyclingverfahren durch eine Vielzahl motivierter Mitarbeiter. Dass die Kompetenz im Schrottgeschäft zu einem großen Teil aus jenen kompetenten Mitarbeitern erwächst, weiß man im Unternehmen sehr wohl, weswegen nicht nur in die technische Weiterentwicklung der Anlagen, sondern auch in die Qualifikation der Belegschaft investiert wird. Davon konnte man sich beim internen Studententreffen der Scholz-Recycling einen guten Eindruck verschaffen. Das von den BA-Studenten des Unternehmens und bereits geschäftstätigen Absolventen initialisierte und organisierte Zusammentreffen, das von Scholz unterstützt wird, ist bereits eine gute Tradition. Es bietet einen willkommenen Rahmen für persönliche Begegnungen, gemeinschaftliche Aktivitäten und fachspezifischen Wissensaustausch. Die diesjährige Zusammenkunft wurde genutzt, um mit Blick auf die von den Studenten anzufertigenden Projektarbeiten eine Vortragsrunde auf die Beine zu stellen, die am Freitag dem 13.03. am Unternehmensstandort Espenhain (bei Leipzig) stattfand.
Der Präsentationsmarathon stellte dabei die abschließende Etappe des zweitägigen Studententreffens dar. Entgegen jeglichen abergläubischen Vorbehalten gingen alle Beteiligten dank des geselligen Programmes des Vortages – mit BMW-Werksführung, Lasergame und gemeinsamen Abendessen im bekannten Leipziger Barfußgässchen – entspannt und fokussiert an die vor ihnen liegenden Präsentationsaufgaben. Neben den fünf ausgewählten Vortragenden, darunter drei Matrikel 2013 BWL-Industrielle der BA Dresden, waren weitere Studierenden aus allen Regionalbereichen des Unternehmens und Absolventen verschiedener Hochschulen vor Ort. Involvierte Mitarbeiter und eine Delegation von Kollegen aus der Unternehmenszentrale in Aalen (Baden-Württemberg) waren der Einladung ebenfalls gefolgt. Moderiert von Ausbildungsleiter Regionalbereich-OST, Dr. Grundmann, durfte die interessierte Runde auch Mitarbeiter der BA Dresden in ihrem Kreise begrüßen. Mit Studiengangleiter Prof. Dr. Franke und Dozent Dr. Graßmann zeigte die Akademie nicht nur auf dem Bildschirm Präsenz. Unter regem Beifall für die Präsentierenden und auch die Organisatoren endete das Studententreffen der Scholz-Recycling 2015 mit neuen Erkenntnissen, gefestigten Bekanntschaften und auch mit freudiger Erwartung des nächsten Zusammenkommens. Dazu werden hoffentlich wieder alle Studenten, Absolventen und Interessenten eingeladen, damit erneut eine so produktive wie kurzweilige Versammlung zustande kommen kann. Es bleibt dabei mit Ausblick auf das nächste Jahr zu hoffen, dass Planung, Organisation und Durchführung abermals so gelungen sein werden, da die diesjährige Initiatorin, eine Absolventin der BA Plauen, das Unternehmen nun leider verlassen wird. Mit ihren gesetzten Maßstäben und Erfolgen im Hinterkopf ist die interne Suche nach einem Nachfolger bzw. einer Nachfolgerin bereits in vollem Gange und so steht der Fortsetzung einer wunderbaren Scholz-Tradition nichts mehr im Wege.