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Mit Informatik gestalten

Der Studiengang Medieninformatik gibt Absolvent*innen das Rüstzeug an die Hand, um Medienprodukte mit moderner Computertechnik zu erstellen und medienbezogene Software zu entwickeln. Arbeitgebende sind zum Beispiel Unternehmen aus dem Bereich der Web-Entwicklung und App-Entwicklung, Werbeagenturen, Druckverlage und Ton- und Filmstudios.

40 JAHRE IM ÖFFENTLICHEN DIENST - PROF. DR.-ING. JÜRGEN SACHSE SAGT „DANKE UND GOOD BYE“

28. November 2022

Am 31.03.2023 beendet Herr Prof. Dr.-Ing. Jürgen Sachse seine langjährige Tätigkeit an der Berufsakademie Sachsen.

Professor Sachse war damit über 40 Jahre in den höheren Bildungsbereichen Sachsens aktiv tätig und das war, wie er sagt

„eigentlich ganz anders als geplant“. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Abiturs an der Erweiterten

Oberschule „Max Planck“ in Riesa und dem sich anschließenden Militärdienst in der damaligen NVA begann er ein Studium in der Fachrichtung „Technische Verkehrskybernetik“. „Ich wollte eigentlich Fernsehmechaniker werden und mit

einem schicken Auto zu den Menschen fahren, bei denen das TV-Gerät nicht mehr macht, was es soll.“ Ein Entschluss, der

nach einer Reparatur im elterlichen Haushalt gereift war, weil der richtige Monteur im richtigen Moment dem neugierigen

Jungen die richtigen Erklärungen gegeben hatte. Studienwahl – Pech gehabt? Anstatt TV-Innenleben gab es

Stellwerkstechnik, Verkehrsleitanlagen und jede Menge Zuverlässigkeitstheorie, Theoretische Informatik und Technische

Mechanik – eben ein echtes Ingenieurstudium. „Ich habe das Studium durchgehalten und es schlussendlich

geliebt, denn es hatte ja etwas mit Informationstechnik zu tun. Meine Sternstunden waren die Laborübungen und

Experimente mit den ersten Mikrocomputern, die es in der DDR gab.“ In Erinnerung geblieben sind ihm Praktika in Optik,

Exkursionen zu Stellwerken, Professoren, die den Studierenden nie in die Augen sahen, ein vielseitiges Studium, der

HfV-Fasching im Club Mensa und eine prima Seminargruppe. Regelmäßige Seminargruppentreffen mit seinen damaligen

Kommilitonen und deren Partnern gibt es bis heute. Mit einer Diplomarbeit zum Thema „Entwicklung eines Betriebssystems für einen Messcomputer“ hinterließ der frisch gebackene Diplom-Ingenieur für Nachrichtentechnik so viel Interesse bei seinem damaligen Professor, dass er nach einem Jahr Einsatz als Entwicklungsingenieur im Rohrwerk Zeithain zurück an die Hochschule gerufen wurde. In einem Forschungsprojekt bekam er Gelegenheit zur Promotion. 1987 erreichte er mit dem Dissertationsthema „Entwicklung und Überführung eines Ferndiagnoseverfahrens auf der Basis von Mikrorechnern“ dieses Ziel. Ein Patent zur schnellen Dateneingabe in einen Speicher, das Grundverständnis für Computer und deren Steuerprogramme und schließlich ein funktionierendes Anwendungssystem sind der Erfolg dieser Jahre, sind die Basis der Liebe zum Beruf. „Heute weiß ich,“ sagt Prof. Sachse, „dass viele gute Einflüsse, die richtigen Menschen in der Familie, an der Hochschule und im Versuchsfeld der Post diesen Erfolg ermöglichten. Es gab aber auch so manche durchgearbeitete Nacht.“

 

Nach der Promotion ging es zurück in die Praxis. Metallurgie war in Riesa ein wichtiger Industriezweig, und aus dem

Forschungsingenieur wurde alsbald ein Dozent an der ansässigen „Ingenieurschule für Walzwerk- und Hüttentechnik“.

Eingesetzt wurde Dr. Sachse in allen Studienrichtungen von A wie Arbeitsökonomie bis W wie Walzwerkstechnik. Der einsetzende Boom der Personal Computer beflügelte die Lehre Ende der 80er Jahre über die gesamte Breite, denn man musste den Anwendern beibringen, wie man die Angst vorm PC verliert und die richtigen Anwendungen findet. Angesiedelt im Rechenzentrum dieser Ingenieurschule, ergaben sich für Dr. Sachse neben den Lehraufgaben bei der Studentenschaft weitere Tätigkeitsfelder. Diese waren der Betrieb des Zentralrechners und des ersten PC-Netzwerks westlicher Herkunft. Er wurde im Selbststudium zu einem der ersten Novell-Netware Administratoren der DDR. Ausgestattet mit den damals nicht weit verbreiteten Spezialkenntnissen kamen Weiterbildungsaufgaben in der Erwachsenenqualifizierung und bei Firmenschulungen hinzu. Die Palette der Teilnehmer reichte von Führungskräften in den Unternehmensleitungen bis hin zu Umschulungen in den Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der Wendezeit. Persönlich bildete sich Dr. Sachse im Bereich der Hochschulpädagogik, der Betriebs- und Kommunikationssysteme sowie der Datenanalyse weiter. Er entwarf, organisierte und führte eine Vielzahl von Schulungen auf diesen Gebieten durch. Bis 1992 war er als Betriebsrat der zu schließenden Ingenieurschule maßgeblich an der Umsetzung der Sozialpläne und Umlenkung der scheidenden Kolleginnen und Kollegen

in andere Berufe oder an andere Bildungseinrichtungen beteiligt. Er selbst wechselte nach der Übernahme der Riesaer

Liegenschaft durch die neu entstandene Berufsakademie nach Dresden. Sein neuer Arbeitsort auf der Heideparkstraße

bot ihm zunächst eine Tätigkeit als Laboringenieur für die Informatiklabore. Außerdem wurde er der erste Vorsitzende eines

damals gebildeten Gesamtpersonalrates der Berufsakademie. Seinem Wirken in dieser Zeit ist die Entstehung des

ersten campusweiten Computernetzwerkes in der Lehre und der Verwaltung zu verdanken. Als erster Netzwerkadministrator

der BA Dresden entwarf er eine Verzeichnisstruktur, die alle Standorte, Computertechnik und Personen berücksichtigte.

Außerdem ist er der Entwickler der ersten Webpräsenz der Berufsakademie Dresden und des ersten Selfservice zur

Themeneinreichung von Praxisarbeiten für Studierende gewesen. Nachdem Dr. Sachse ab 1996 wieder als Dozent tätig

wurde, übernahm er verschiedene Lehrveranstaltungen der Gebiete Informatik und Wirtschaftsinformatik. Besondere

Highlights waren für ihn die „Einführung in die Informatik“ im ersten Semester bei allen neun Studiengängen, das Fach „Programmierung“ bei Holztechnikern und „Datenbanken“ bei den Versicherungswirtschaftlern. Sein besonderes Augenmerk

legte er auf die Integration von praxisnahen Laborübungen in seine Lehrveranstaltungen. Im Jahr 2004 wurde ihm von der damaligen Ministerin für Wissenschaft und Kunst der Titel „Professor“ verliehen. Seit 2009 leitet Prof. Dr. Sachse erfolgreich den Studiengang Wirtschaftsinformatik am Standort Dresden. Dieser mittlerweile dreimalig akkreditierte Studiengang, gehörte zu den ersten der Berufsakademie, die sich der Modularisierung und der Umsetzung des Bolognaprozesses bereits ab 2006 zuwandten. Prof. Dr. Sachse ist seit 2013 der Motor für die digitale Unterstützung der Lehre durch die Plattform für akademisches Lehren und Lernen „OPAL“. In unzähligen Schulungen, Beratungen und Hilfestellungen sorgte er dafür, dass Studiensekretariate, Studiengänge und Dozentinnen und Dozenten die technische Basis für moderne Lehre anbieten können. Im Arbeitskreis E-Learning der Landesrektorenkonferenz vertrat er bis 2022 die Berufsakademie Sachsen. „Besonders spannend und arbeitsintensiv waren die letzten Jahre seit 2018“ sagt Prof. Sachse heute. „Nicht nur die Pandemie,

die von allen Menschen besondere Anstrengungen erforderten, sondern die personellen Herausforderungen, die

der Studiengang in den letzten Jahren hatte, kosteten mich sehr viel Kraft. Ich blicke dennoch voller Freude auf ein erfülltes

und erfolgreiches Berufsleben zurück und danke allen Kolleginnen und Kollegen für die stets konstruktive Zusammenarbeit.

Ein besonderes Dankeschön möchte ich meiner langjährigen Kollegin Kerstin Bär aussprechen. Im Team mit

ihr war die Arbeit mit unseren Dozentinnen und Dozenten, mit den Firmen und besonders den Studierenden immer optimal

und erfolgreich.“

 

Der Berufsakademie wünscht Prof. Dr. Jürgen Sachse viel Erfolg bei der spannenden Zeit auf dem Weg zur Dualen Hochschule.

Nach seinem Ausscheiden als Studienbereichs- und Studiengangleiter wird er sich der Berufsakademie weiterhin

als Honorardozent zur Verfügung stellen.

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Sachse

Studienbereichsleiter Wirtschaft, Studiengangsleiter Wirtschaftsinformatik

Standort Dresden

Telefon +49 351 44722-671
Fax +49 351 44722-299
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